How are you - old & decayed but good, thanks!
antwortet die Mutter von John, dem der Hof gehört. Sie ist einfach schon echt alt, coole Antwort ;)

Ein Balfolk Abend in der Cannings Court Lane in England mit u.a. Sunday Jam, Fell Trio. In der Scheune auf einem Bauernhof mit ca. 250ha Land *.* und etwa 180 Milchkühen.
Ich freue mich, einige mir schon aus Berlin oder vom Klangrausch/Pipenbock bekannte Gesichter wieder zu sehen.
Es sind 2 Tage pure Musik für mich. Ich lausche Sessions, tanze wild mit anderen oder allein auf der Tanzfläche und sauge die Atmosphäre in mich auf.
Es hat schon eine gewisse Romantik und ich erwische mich wieder öfter bei dem Gedanken *so ein Haus hätte ich auch gerne* (jetzt nicht die Scheune da auf'm Bild... ^^ vom Haus gibt's kein Foto.)
ein unvergesslicher walzer mit einem engländer, der mich danach umarmt und sich für den wundervollen tanz bedankt
Der Brexit ist auch hier immer wieder gegenwärtig. Ich spüre eine allgemeine Unsicherheit und Angst, sehe viel Kopfschütteln und treffe nicht einen, der das für eine gute Idee hält. Verständlich, hier werden Grenzen und Mauern zwischen Freunden gezogen. Aber auch die wirtschaftlichen Konsequenzen sind nicht absehbar - die Menschen haben Angst vor Lebensmittelknappheit und Krisen. Das war mir vorher gar nicht so bewusst.
cooler Tanzkurs - 3er Bourée mit Vivien - nicht ganz so cooler Partner, so what...
Mitten im Satz muss ich kurz unterbrechen, als Ben von Chrimson Custom Guitars reinspatziert :) - leider ist er nur kurz da, da konnte ich ihm gar nicht fangirly-mäßig für die ganzen tollen Youtube Tutorials danken.
♥ Teabag die kleine jack russel hündin - I'm in love ♥
Kleine Maus am Hof, Lieblingsplatz Schoß, versucht dich abzuknutschen, wenn du nicht aufpasst ^^ - bei den undefinierbaren Fell-Dingern, die wir sie haben rumschleppen sehen, rate ich davon aber ab XD
Wir tauschen uns mit einer Engländerin über Harfen aus, sie hat eine kleine Camac Reiseharfe dabei, die ich ausprobieren darf. Zeigst du mir deine, zeig ich dir meine ;). Die kleine ist mindestens genauso schwer wie meine große und die Saitenspannung und der Saitenabstand sind enorm.
Beim Tanzen zeige ich einer jungen Farmerin, wie man Schottisch tanzt - es sind wohl einige junge Farmer hier, die nichtmal unbedingt in die Fußstapfen ihrer Eltern treten, sondern sich unabhängig davon dazu entschieden haben. Ich sage zu ihr: "ich hätte niemals gedacht, dass du Farmerin bist - das sind doch immer so alte Säcke mit Bart, Latzhose und Mistgabel" ;)
Leider gibt es auch einen nicht so erfreulichen Zwischenfall mit einem Engländer, der sich daneben benimmt und sich agressiv über freie Tänzer aufregt. Später wird das von den Engländern kollektiv abgetan - wir Deutschen hätten den englischen Humor nicht verstanden. Komisch nur, dass auch Engländer offended waren... aber Sponge drüber.

Wtf... was bunkern die denn bitte auf dem Friedhof?? Vielleicht Opale!? ;)
Mein persönliches Highlight ist, als mich Vivien am nächsten Morgen mit in die Session holt. Ich hätte mich das niemals getraut... aber ein kleiner Schubser hat geholfen.
Zum Glück leitet Merit mich an und so überstehe ich meine erste Session (& dann auch noch mit dem ganzen Haufen Profis...) ohne Herzinfarkt ^^
Natürlich bin ich noch Lichtjahre davon entfernt, wirklich gut in so einer Session mitzuspielen, aber es hat sich wie ein echt toller Start angefühlt.
Danke Merit & Vivien! ♥
Little vibrating goat
Am morgen nach dem Tanz sitzen wir alle bei einem sehr netten Frühstück zusammen. Vivien sucht noch Bandnamen und wir scherzen über Kühe und Ziegen, die direkt Kaffe und Milchschaum produzieren - so wird die little vibrating goat geboren :D
womit ich nicht zurecht kam
Die meisten hauen Sonntag Nachmittag/Abend ab. Ich frage Heather, ob ich noch eine Nacht länger auf dem Camping Ground bleiben könnte - schlicht und einfach, weil ich total erledigt von Fähre, Linksverkehr, Barn Dance, tausend neue Leute etc. war... ist kein Problem, ich bin auch nicht die einzige, die länger bleibt.
Jo White gibt mir ihre Nummer (voll lieb) & sagt, ich könnte bei ihnen stehen & müsste im Zweifelsfall nicht die Nacht in Newhaven am Hafen verbringen. Hat sich nicht ergeben, aber dennoch *merci*
Ich verbringe einen super netten späten Nachmittag mit Helen, einer Akkordeonspielerin - wir quatschen, als würden wir uns schon seit Jahren kennen & spät abends schauen wir zusammen in die Sterne, sehen die Milchstraße und 3 Sternschnuppen.
John und Heather laden die verbliebenen zum Abendbrot ein. Hier bin ich teilweise etwas verloren, wenn 8 Briten durcheinander schnacken, komme auch ich mit meinem Englisch an die Grenzen. Das ist aber nicht mein Problem, sondern eher, dass ich, nachdem die meisten weg sind, das Gefühl habe, dass einiges jetzt "nur noch" aus Höflichkeit gemacht wird & nicht, weil man es wirklich will. Ich könnte besser damit umgehen, wenn man dann halt nicht einlädt, anstatt mit einem komischen Gefühl am Tisch zu sitzen. Vielleicht schlägt hier aber auch nur wieder meine schlecht ausgeprägte Sozialkompetenz zu.
Ich bin jedenfalls froh, als ich wieder weiter fahren kann. :)
sometimes she's as tight as a camel's ass in a sandstorm
c ya!