von algenglibber und einem toten sohn

Die bretonische Küste, hier nur in Ausläufern, ist sehr hübsch. Aber wie bereits erwähnt, ist das Baden in Baden gar nicht so einfach. Überall am Ufer ist metertiefer Algenglibber - da geh' ich nich rein ^^ ich hab mich ja nich so, aber das ist mir zu fett. Ich möchte wenigstens sehen, wo ich hintrete. Aber zum Glück gibt es eine natürliche Brücke zu einer der "Sept Îles".

Hier finde ich eine Badestelle nach meinem Geschmack - mit nich ganz so viel Glibber. Notiz an mich: in Gebieten mit viel Wassersport, ist Badebekleidung zu empfehlen auch wenn man alleine am Strand ist ;) . So stehe ich bis zum Bauchnabel im Wasser - natürlich brav bekleidet - kommt eine englische Paddelgruppe vorbei und wir grinsen uns an.

Nachdem ich wieder sauber bin, muss ich auch meine Wäsche mal wieder waschen. Diesmal gehe ich in einen Waschsalon, da ich keine Lust habe, meine Klamotten wieder draußen trocknen zu müssen.

Im Waschsalon treffe ich eine 64-jährige Dame. Sie hat scheinbar Redebedarf & wir quatschen ein bisschen. Ich bitte die Franzosen oft, schön langsam, deutlich und mit einfachen Worten mit mir zu sprechen. Leider kommen manche dann auf die Idee, dass wir doch auch Englisch sprechen könnten. Für mich kein Problem - aber für die meisten, die mir das vorgeschlagen haben. ^^ Ganz übel... Gebrochenes Englisch mit dem übelsten aller französischen Akzente ist eine echte Herausforderung...

Sie erzählt mir, dass sich ihr Sohn vor 4 Jahren umgebracht hat und es für sie und die Familie sehr schwer war bzw. ist. So werde ich zur Motivationstrainerin für eine alte Dame in einem französischen Waschsalon.

ob mir das Arbeitsamt eine umschulung zur höhlenforscherin bezahlen würde? ^^

Ich steh' auf Höhlen ^^. Nur falls, das vielleich noch nicht so ganz deutlich geworden sein sollte. Irgendwie muss ich da immer rein. Noch besser, wenn ich dafür über Steine und sonstwas klettern muss.